01 November, 2006

entdeckter

ich hab gesehen, wo du deine uhr trägst.

links.

bist du linkshänder?

das weiß ich alles nicht.


ich trag mein herz links. und auf der zunge.

aber das erwähnte ich ja schon.
küssen ist also eine herzensangelegenheit.
somit bekommen auch jene worte ganz neue bedeutungen.

ich trage nie uhren. ich trage höchstens alte zeiten in mir.
die sind manchmal aber auch an einer kette befestigt.

die wiegt.schwer.


ich fühle mich eher zeitlos.

das ticken von uhren macht mich wahnsinnig.

da kann ich nicht schlafen.



die zeit läuft ab. und mir davon.




i have seen other souls before..

oder

the moment you fell inside my dreams..




irgendwie waren wir immer da.

du warst immer da, bist nur nicht aufgetaucht.

hast dich versteckt. war vielleicht gut so.

oder ich hab nicht hingeguckt.


ich hab da so kratzer auf der brille...



blinde kuh spielen war aber noch nie meins.

und blöde kuh auch nicht.


ich seh' gerne was ich mache.


adieu, sagte der fuchs.
adieu, sagte der kleine prinz.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ja, ich trage meine uhr links. im gegensatz zu meinem herzen, denn das schlägt am rechten fleck, obwohl oder gerade weil es sehr sozialdemokratisch ist. aber das ist ja kein hindernis.
und ja, ich trage eine uhr. und mich macht das ticken nicht wahnsinnig. es ist nötig. es hilft mir bei der erkenntnis, ob ich selbst noch richtig ticke. meine uhr ist also ein metronom. und manchmal fehlt mir ein wenig der takt oder sein gefühl. ich weiß das. dennoch kann ich schön ticken. und grammatikalisch korrekt. sogar in englisch. manchmal auch nicht.
es spielt keine rolle, ob man weiß, was ich bin. links- oder rechtshändig, krebs oder hummer, gänseleber oder filet mignon. meine heisenbergsche unschärfe wird niemals ganz schwinden. so wie deine. es bleibt ein kernphysikalisches experiment. instabil? bisweilen.
ich weiß, was dein problem mit der zeit ist. sie ist ein raubtier. sie nimmt, nein verändert zu viel in zeiten, in denen man sich nach halt sehnt und sie stagniert, wenn man mal frische zeitluft bräuchte. das macht sie manchmal unerträglich. sie kann ein richtiger stinkstiefel sein, diese zeit. ich möchte nicht mit ihr zusammenwohnen und ihre launen ertragen müssen. da bleib ich lieber an dir kleben und du erträgst dann meine. das kannst du erstaunlich gut und ich bewundere dich dafür. manchmal. nicht gestern.
ich beende gerne, was ich angefangen habe. und manchmal bereue ich es, wenn ich etwas beenden muß. aber nach dem spiel ist vor dem spiel, gewonnen oder nicht. das spielt keine rolle. es geht um was höheres. wenn ich ein programm für mein leben entwickeln müßte, so wäre mein wahlspruch sicherlich "scheitern als chance". ich bin auch nur ein schlingensief. und ein zitaträuber. ein plagiator. da wären wir dann auch wieder beim stierkampf. mit all seinen matadoren und matadorinnen und eben auch mit den plagiatoren und den plagiatorinnen. die erfinden den stich nicht neu. aber weh tut er manchmal doch.
visuelles. ich sehe auch gerne. ich sehe vor allem gerne, mit wem ich es zu tun habe. und ich kann auch manchmal einsichtig sein. aber nur, wenn die aussichten gut sind. ich bin eben vistador. und manchmal conquistador. manchmal auch schlicht und ergreifend nur ein tor.

es ist spät geworden und die uhren ticken immer noch. richtig? nun, sie ticken eben. aber das muß uns ja nicht gefallen. wir können sie ignorieren. so wie die gängigen moralvorstellungen, die konventionen und die kritiker. die brauchen wir alle nicht. wir nehmen sie bei gelegenheit billigend zur kenntnis.


adieu, du füchslein. grüß den hasen von mir.

till

tuxracer33 hat gesagt…

Alte Gewohnheiten lassen sich nur sehr schwer wieder entfernen. Ich bin Linkshänder und trage meine Uhr zeitweise rechts oder garnicht, niemals links. Das stereotone Tickern dieses Weckers wirkt im passenden Moment und bei entsprechend leiser Umgebungsakustik eher beruhigend bis hypnotisch auf mich. Dieser Umstand kommt bisweilen sehr seltenst vor, wenn auch Nachts die Akustik dafür geeignet wäre, so ziehe ich doch die Freiheit des Handgelenkes vor und besinne mich lieber auf den wohlverdienten Schlaf. Der nächste Tag kommt bestimmt, auch ohne diesen Zeitnehmer.
Auch wenn der Kopf mit seinen Gedanken die Zeit zum Planen der Termine braucht, so ist es doch das Herz das die Höhen und Tiefen der gelebten Vergangenheit nie vergisst.

-sweet dreams and good night-